Das Programm

Check-In

Veranstaltungsraum: Hörsaal 011 (Nobelstraße 10, HdM)

Begrüßung

durch Prof. Dr. Alexander Roos (Rektor der Hochschule der Medien)

Vorstellung der XML User Group Stuttgart (<XUGS/>)

Ursula Raithelhuber stellt kurz die XML User Group Stuttgart vor.

Keynote: XML und die Suche nach einer menschenfreundlichen Benutzeroberfläche

Pause

Im Foyer stehen Getränke und Häppchen zur Stärkung bereit.

XML-Verarbeitung im Browser

Im Publishing-Prozess gibt es einen Zielkonflikt: Zum einen sollen die Workflows möglichst durchgängig auf strukturierten Daten basieren, für die es mitunter komplexe XML-Schemata gibt. Zum anderen sollen die an diesem Prozess Beteiligten, z.B. Autoren oder Copy-Editoren, ihre Änderungen aus Kostengründen möglichst in Selbstbedienung direkt in die Daten einpflegen. Vollwertige XML-Editoren kann man Autoren hierfür nicht zumuten und herkömmliche Online-Editoren produzieren zu unsaubere Daten.

Den Weg vom stark strukturierten XML hin zu HTML, AsciiDoc oder Markdown als Speicherformat wollen nur wenige Verlage gehen. Der Ausweg: Mit einer Kombination aus HTML5-Editor und Saxon-CE (XSLT-Transformation im Browser) lässt sich aus jedem modernen Browser ein XML-Editor machen, der seitens der Autoren keine XML-Kenntnisse voraussetzt und der XML gemäß dem jeweiligen Verlagsschema erzeugen kann.

XML für Prozesse, XML in Prozessen

Warum ist XML bei der Automatisierung von (Geschäfts-)Prozessen von Bedeutung? Wie können XML-Technologien die Umsetzung von Prozessen beschleunigen?

Anhand von praktischen Beispielen wird aufgezeigt, wie nützlich XML bei der Realisierung von Prozessen ist und welche Rolle XML, XSLT, XSD und Co. bei Integrationsaufgaben in der Realität spielen.

Mittagspause

XML for free: data2check

Der kostenlose Dienst "data2check" prüft Word-, InDesign- und EPUB-Dateien auf ihre Korrektheit.

In Word werden die Einhaltung von Formatvorlagen, Copyediting-Richtlinien des Verlags, Metadaten und generelle Eigenschaften, die eine Weiterverarbeitung erschweren (Textboxen, Tabulatoren, etc.), geprüft. In InDesign (ebenso wie in Word) Formatvorlagen und Copyediting-Richtlinien des Verlags, aber auch Konstrukte, die die Erstellung eines EPUBs aus InDesign heraus unmöglich machen.

Nach erfolgter Prüfung können die Daten als XML-Dateien in einer XML-Datenbank zur Verwaltung abgelegt werden. Aufgrund dieser Eigenschaften kann "data2check" auch als Autorentool verwendet werden.

XML for free: pagina EPUB-Checker

Mit dem kostenlosen pagina EPUB-Checker können E-Books im "EPUB"-Format komfortabel auf Fehler überprüft werden. Für die Prüfung und Validierung wird das offizielle IDPF-Tool "epubcheck" verwendet. Im Gegensatz zum Original ist der pagina EPUB-Checker jedoch kein Kommandozeilenprogramm, sondern bietet eine grafische Benutzeroberfläche - u.a. mit Drag&Drop-Validierung. Fehler und Warnungen werden außerdem nicht in kryptisch-technischem Englisch, sondern in verständlichem Deutsch, Spanisch, Französisch oder Russisch ausgegeben.

XML for free: transpect

"transpect" ist ein OpenSource-Framework für die Prüfung und Konvertierung von XML-Dateien und XML-basierten Dateiformaten wie OOXML (.docx), IDML und EPUB. Mit den von le-tex entwickelten Erweiterungen können auch nicht-XML-basierte Dateien wie PDFs und Bilder geprüft und manipuliert werden. Prüfberichte können als HTML- oder PDF-Report ausgegeben werden. Das Aussehen der Prüfberichte ist konfigurierbar, besteht aber meistens aus einer Voransicht der Daten, in der die Fehler markiert und nach Prüfung und Schweregrad unterschieden werden.

transpect erlaubt zudem die Konfiguration von unterschiedlichen Prüfungen, Konvertierungen und Validierungen auf verschiedenen Ebenen (z.B. Imprint, Reihe, Werk). Das Framework basiert auf freien Standard-Technologien wie XSLT, XProc und Schematron und lässt sich daher leicht von anderen Dienstleistern oder den Endkunden selbst anpassen und weiterentwickeln.

XML last UND XML first - Erfahrungswerte aus dem Verlagsalltag von Wolters Kluwer Deutschland

Die meisten Experten vertreten jeweils ihre Form von reiner Lehre und versuchen, Business-Prozesse zu etablieren, die entweder das eine oder das andere in Reinkultur enthalten. Oft genug werden existierende Rahmenbedingungen dabei unter den Tisch gekehrt und ignoriert.

Anhand aktueller Beispiele soll gezeigt werden, dass ein Verlag auch mit einem "UND" sachgerechte und effiziente Prozesse betreiben kann und beide Wege sogar voneinander profitieren können. Sven Krantz-Knutzen wird anhand von Use Cases und eingesetzten Tools die jeweiligen Vorteile der Prozesse aufzeigen und die eine oder andere Anregung geben.

Pause

Im Foyer stehen Getränke und Häppchen zur Stärkung bereit.

Der Einsatz von Schematron zur Qualitätssicherung bei Thieme Compliance

Thieme Compliance setzt seit zweieinhalb Jahren Schematron zur Qualitätssicherung der XML-Daten ein. Durch die ständige Weiterentwicklung und Verbesserung der Prüfung umfasst das Schematron mittlerweile hunderte von Business-Rules. Durch die umfangreiche Schematron-Validierung konnte Thieme Compliance seine manuellen Testaufwände in vielen Bereichen erheblich reduzieren oder gar vollständig überflüssig machen.

Der Vortrag zeigt, welche Fehlerklassen Thieme Compliance für sich definiert hat und welche Auswirkungen diese auf den internen Workflow haben. Weiterhin wird aufgezeigt, wie XML-Daten auch ohne Schematron-Unterstützung im Content Management System oder XML-Editor validiert und die daraus resultierenden SVRL-Daten in eine für Redaktion und Herstellung leicht verwendbare Form gebracht werden können.

Webanwendungen zur Pflege, Verwaltung & Verarbeitung von XML-Daten

Wir gehen davon aus, dass Sie sich mit XML-Daten beschäftigen. Wenn Sie diese verwalten möchten, bietet sich eine XML-Datenbank an. Wenn Sie diese analysieren, aufbereiten und verarbeiten möchten, bietet sich XQuery (als das SQL der semi-strukturierten Datenwelt) an. Wenn Sie eine unkomplizierte Möglichkeit suchen, die Daten durch Ihre Nutzer zu pflegen bzw. die gefundenen Ergebnisse zu präsentieren sowie anderen Systemen zugänglich zu machen, bietet sich das Web (und XHTML, XForms, …) an.

Die Familie der W3C-Standards, die rund um XML entwickelt wurden, erlaubt den Aufbau und Betrieb einer (aus Sicht der XML-Datenhaltung) "reinen" Systemarchitektur. Rein in dem Sinne, als dass sich eine moderne Webanwendung exklusiv unter Verwendung von X-Technologien gestalten und, bezogen auf die Nutzung von XML-Daten, sehr viel effizienter umsetzen lässt als mit konventionellen Ansätzen.

Wir demonstrieren anhand von Fallbeispielen aus der Praxis, wie sich eine solche Architektur gestalten, nutzen und, dank offener Schnittstellen, in bestehende Systemlandschaften integrieren lässt. Im Fokus stehen dabei die Verwaltung und Pflege großer Datenmengen durch mehrere Nutzer und, ganz in der Tradition der konventionellen Content-Management-Systeme (CMS), ein XMS (XML-Management-System).

Ende der Veranstaltung

Moderation:

Manuel Montero (data2type GmbH), Mehrschad Zaeri (parsQube GmbH) und Prof. Dr. Marko Hedler (Hochschule der Medien).