Begrüßung
durch Prof. Dr.-Ing. Marko Hedler (Hochschule der Medien)
Tools, offene Daten, Vokabulare und Anwendungsszenarien für semi-automatische Metadatengenerierung
Bei der Erzeugung von einzelsprachlichen oder mehrsprachigen Inhalten sind die Rollen oft klar verteilt: es gibt Autoren, Übersetzer und den Publikationsprozess. Die Präsentation stellt den Mehrwert von Metadaten dar, der sich ergibt, wenn diese Rollen enger miteinander verknüpft sind.
Es werden Tools zur semi-automatischen Metadatengenerierung vorgestellt, die der Autor mit relativ geringem Aufwand einsetzen kann. Dadurch bereitet er dem Übersetzer ein attraktives Angebot: Inhalte, angereichert mit hoch qualitativen Metadaten, beschleunigen die Übersetzung und erhöhen die Qualität. Durch entsprechendes Tooling werden sowohl Autoren als auch Übersetzer in die Lage versetzt, mit Metadaten angereicherte Inhalte zu veröffentlichen. Metadaten basierte Suchmaschinenoptimierung in mehreren Sprachen ist dabei nur ein Anwendungsszenario.
Der Vortrag wird in praktischen Beispielen aufzeigen, welche Rolle offen verfügbare Daten in der Metadatenanreicherung haben. Neben Fertigkeiten im Umgang mit Tools müssen Autoren und Übersetzer Wissen um diese offenen Daten haben, auf denen die Anreicherung basiert. Beide werden somit zum Anreicherungsexperten und haben so einen Vorteil gegenüber bloßer Inhaltserstellung und Übersetzung.
Katalogdaten zwischen Anspruch und Wirklichkeit – Ein Werkstattbericht
Die Katalogdaten des Barsortiments KNV gelten in der Medienbranche als hochwertig. Was steckt dahinter?
Das Bewusstsein für den Wert von korrekten, umfangreichen und stimmigen Metadaten zur richtigen Zeit setzt sich in der Medienbranche immer mehr durch. Es ist trotzdem ein weiter Weg zum optimalen Shop-Angebot. Auf dem Weg drehen wir Schleifen und brauchen findige PfadfinderInnen. Konflikte entstehen durch die Datenlage bei den Lieferanten und deren Vorstellungen von der richtigen Darstellung ihrer Produkte in fremden Shops. Die vielfältigen Interpretationen der ONIX-Titelmeldung fordern uns Kopfstände ab. Und die Anforderungen der Datenabnehmer an die Katalogdaten wollen für B2B und B2C gleichermaßen befriedigt werden.
Der Vortrag gibt einen Einblick, wie der Buchgroßhändler KNV mit Anspruch und Wirklichkeit der Metadaten umgeht.
Pause
Im Foyer stehen Getränke und Häppchen zur Stärkung bereit.
MarkLogic im Einsatz bei der Thieme RadBase
Die Thieme RadBase ist eine Online-Anwendung für Radiologen des Georg Thieme Verlags. 2012 wurde im Rahmen eines kompletten Relaunches das Backend auf die XML-Datenbank MarkLogic umgezogen, um mehr Funktionalität zu ermöglichen, mehr Flexibilität zu gewinnen und die Erschließung der Inhalte zu verbessern. Eine hoch-qualitative Suche unter der Berücksichtigung von Anatomie, Pathologie und Modalität, sowie die intelligente Verknüpfung von unterschiedlichsten Inhalten standen dabei im Fokus. Der Referent hat das Projekt geleitet und gibt einen Blick unter die "MarkLogic-Motorhaube" der Thieme RadBase.
XML for free: die data2type-Online-Bibliothek
Die Website www.data2type.de wird kontinuierlich um weitere Themenbereiche vergrößert; sie soll (oder besser gesagt, sie ist es bereits) eine umfassende Online-Bibliothek für XML-Technologien werden. Der Geschäftsführer der data2type GmbH, Manuel Montero Pineda, stellt dieses Projekt kurz vor und gibt einen Ausblick auf demnächst online veröffentlichte Werke aus der XML-Welt.
XML for free: Schematron QuickFix
Das OpenSource-Projekt Schematron QuickFix (SQF) von Nico Kutscherauer, das Unterstützung vom W3C erhält, erweitert die Sprache Schematron um die Möglichkeit, QuickFixes zu definieren. Eine Implementierung sollte nun dem Anwender neben der Schematron-Fehlermeldung diese QuickFixes anbieten. Mit einem Klick kann der Anwender entscheiden, welcher QuickFix diesen Fehler korrekt behebt.
XML for free: transpect Web Components
Wenn in den Maschinenräumen von Google, Mozilla und Co. über das Web von morgen gesprochen wird, fällt immer wieder der Begriff "Web Components". Dabei handelt es sich um eine Reihe von Entwürfen für kommende Standards des W3C, die es erlauben sollen, mit selbst definierten HTML-Tags neue wiederverwendbare Komponenten für das Web zu schaffen. Mit dieser Technologie wird es noch einfacher werden, Widgets, z.B. in Enhanced E-Books, zu verwenden.
Auch wenn sich Spezifikation und Browser-Unterstützung für Web Components noch in einem sehr frühen Stadium befinden, möchten wir eine experimentelle Demo von transpect in Gestalt einer Web Component zeigen. Auf diese Weise können Verlage transpect einfach auf eigenen Webseiten einbinden, um beispielsweise Autoren Prüf- und Konvertiertools zur Verfügung zu stellen.
Mittagspause
Vorstellung der XML User Groups Stuttgart, München und Köln-Bonn
Die XML User Group Stuttgart (XUGS) wird von Ursula Raithelhuber (Verlagsgruppe Deutscher Apotheker Verlag) vorgestellt.
Die XML User Group München (XUG_MUC) wird von Christina Fürbaß (Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm) & Ursula Welsch (XML-Schule) vorgestellt.
Die XML User Group Köln-Bonn (XUGK_B) wird von Sven Krantz-Knutzen (Wolters Kluwer Deutschland GmbH) vorgestellt.
Metadaten in der Deutschen Nationalbibliothek
Die Arbeit mit Metadaten gehört in der Deutschen Nationalbibliothek bereits seit über 100 Jahren zum Alltag. Im Bereich der digitalen Publikationen ist – mit der Erweiterung des Gesetzes zur Ablieferung von Netzpublikationen im Jahr 2006 – die direkte Zusammenarbeit mit Verlagen in den Vordergrund gerückt. Die Metadaten werden nicht mehr primär intern erstellt, sondern von den Verlagen bzw. deren Dienstleistern angeliefert. Damit verbunden sind viele Fragen aus den Bereichen Technik, Datenqualität und Langzeitarchivierung: Wie kann man die gemeinsame Sammlung von Metadaten und Verlagsprodukten automatisieren? Wie kann man wachsenden digitalen Publikationszahlen und –formen begegnen? Welche Metadatenstandards können verwendet und wie detailliert sollten sie genutzt werden? Was geschieht mit den Metadaten in der Deutschen Nationalbibliothek bis zur Veröffentlichung im Katalog?
In unserem Vortrag möchten wir Ihnen den Stellenwert von Metadaten aus der (etwas anderen) Sicht einer Nationalbibliothek aufzeigen.
Welches Know-How sollte ein Verlag für die XML-Produktion selber aufbauen? Was kann man outsourcen? – Ein Erfahrungsbericht
In vielen Verlagen stellt sich die Frage, wie man die Online-Produktion effizient und kostengünstig organisiert. Die Kostenfrage steht bei diesen Überlegungen meist zentral im Vordergrund, die Qualität von XML-Daten bleibt dabei oft auf der Strecke. Es werden Entscheidungen getroffen, die kurzfristig wenig kosten, langfristig aber große Probleme bereiten.
Der Vortrag geht auf die Frage ein, wie der Verlag Österreich mit dem Spannungsfeld von limitierten Budgets und hoher Qualität umgeht.
Pause
Im Foyer stehen Getränke und Häppchen zur Stärkung bereit.
XML undressed: »Gevierte nach Gefüh« und andere Einblicke in die Welt der Belletristen
Hoffmann und Campe ist ein traditionsreicher Publikumsverlag mit den Schwerpunkten Belletristik und Sachbuch. Seit knapp zwei Jahren ist dort ein XML-First-Workflow eingerichtet, über den die Satz- und eBook-Produktion erfolgt. Die Herstellung bewegt sich dabei in einem Spannungsfeld zwischen der Notwendigkeit, einerseits Prozesse zu standardisieren und – wo möglich – zu automatisieren. Dementgegen steht andererseits eine große Heterogenität der Produkte in Umfang, Struktur, Typografie, Aussstattung usw. und manchmal auch der Abläufe.
Der Vortrag gibt einen offenen Einblick in die technischen und organisatorischen Abläufe eines Publikumsverlags. Als Kontrapunkt zu den auf Messen und Tagungen präsentierten schönen und glatten Workflow-Diagrammen werden die Karten hier offen auf den Tisch gelegt, Ungereimtheiten, Improvisationselemente und ungewöhnlich anmutende Workarounds bekannt und benannt. XML undressed stellt die Frage »Was machen wir hier eigentlich – und wozu?«. Eine kritsche Reflektion im Auge und unter Beteiligung der Anwesenden.
Ende der Veranstaltung
Moderation:
Manuel Montero (data2type GmbH), Mehrschad Zaeri (parsQube GmbH) und Prof. Dr. Marko Hedler (Hochschule der Medien).